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Gregor Hofer, Leiter Fähigkeitsentwicklung Cyber Raum, Schweizer Armee, war unser Lunchgast im März 2024. Wir haben ihm fünf Fragen zu seinem digitalen Verhalten und den Digitalisierungsprojekten der Schweizer Armee gestellt.

Starten wir mit einer Selbsteinschätzung zu deinem eigenen digitalen Verhalten. Wo bist du im Alltag digitaler unterwegs als die meisten?

Ein Vergleich ist schwierig, auch für mich. Mein Alltag ist sehr digital geprägt, das beginnt im Smart Home zu Hause, geht beim Auto weiter, welches mittlerweile eine fahrende IKT-Plattform ist und hört am Arbeitsort auf. Am Arbeitsort bin ich mit einer Vielzahl von spezifischen IKT-Systemen konfrontiert. Ständige Begleiter sind natürlich Smartphones, Notebooks und Tablets.
Mein Alltag wird zunehmen digitaler, was ich sehr begrüsse!

Für welche Angebote wünschst du dir (dringend) eine digitale Lösung?

Alles, was die Administration im beruflichen und privaten Umfeld erleichtert.
Persönlich wünsche ich mir eine E-ID oder auch ein elektronisches Patientendossier, dies um die Effizienz zu steigern und Kosten zu reduzieren.

Welche Digitalisierungsprojekte setzt das Kommando Cyber zurzeit um? Was sind die Herausforderungen dabei?

Das Kommando Cyber arbeitet aktuell daran, die Neue Digitalisierungsplattform (NDP) aufzubauen. Die NDP ist die hochsichere und resiliente IKT-Plattform der Armee der Zukunft. Sie bildet die technische Basis für ein integrales Lagebild und den eigenen Wissens- und Entscheidvorsprung.


Die Herausforderungen finden sich bei den Ressourcen, den Zeitverhältnissen und schlussendlich der Komplexität der IKT-Landschaft der Armee, also fast die klassischen Herausforderungen bei IKT-Projekten.

In welchen Bereichen siehst du grosse digitale Chancen für die Schweiz gegeben?

In sehr vielen Bereichen bspw. Armee, Bildung, Medizin und Verwaltung. Ich bin der Auffassung, dass die Digitalisierung für ein Land wie die Schweiz viele Chancen bietet. Die Schweiz verfügt über beste Voraussetzungen (sicheres Umfeld, Bildungssystem und finanzielle Mittel), um sich zu digitalisieren. In der Schweiz geht es also darum, diese Voraussetzungen optimal zu nutzen.

Welche Risiken der Digitalisierung bereiten dir Sorgen?

Je digitaler eine Gesellschaft wird, desto wichtiger wird auch die Sicherheit, der Schutz von Daten steht dabei im Mittelpunkt. Um diese Sicherheit zu erhöhen, können alle Bürgerinnen und Bürger etwas dazu beitragen, sei dies als Privatperson oder als mitarbeitende Person in einer Unternehmung. In diesem Zusammenhang wünsche ich mir, dass Privatpersonen und Unternehmen sich vermehrt mit dem Schutz ihrer Daten auseinandersetzen. Fremde Akteure nehmen keine Rücksicht darauf, sie greifen bei ihren Aktionen meist das schwächste Glied in der Familie oder der Unternehmung an und das ist auch heute noch der Mensch.