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„Wir sind dann mal oben“ – was für Herausforderungen der FCW seit dem Aufstieg in die Super League in Sachen Digitalisierung meisterte, haben die vier Redner den über 60 Gästen anschaulich und offen präsentiert.

Zwischen Kommerz und Subkultur

Im komplett ausgebuchten Home of Innovation erzählte Fabian von Selve, Leiter Marketing des FCW, was der plötzliche Aufstieg in die Super League für die Mitarbeitenden des FCW bedeutete.

Nach dem Sieg blieben nur sechs Wochen, um sich auf die Super League vorzubereiten.
Innert kürzester Zeit mussten die Teilzeit-Helfer von 50 auf 150 aufgestockt (und gemanagt!) und das Team von 5 auf 10 Mitarbeitende verdoppelt werden. Auch die Fan-Shop-Bestellungen schnellten in die Höhe: Von einem Tag auf den anderen gingen in einem Monat so viele Bestellungen ein, wie zuvor in einem ganzen Jahr. Und ebenso schnell mussten die bis dahin per Lochzange entwerteten Eintritt-Tickets ins Stadion durch eine neue, effizientere Lösung ersetzt werden.

Trotz Erfolg und verdoppeltem Budget auf über CHF 10 Millionen hält der Club an seinen Werten fest. Der FCW bleibe ein besonderer Club, sagt Fabian. Sie meistern den Spagat zwischen den erfolgsbedingten kommerziellen Anforderungen und ihrer Subkultur. So gehen Familien friedlich zusammen mit den Ultras zu den Fussballspielen.

Digitalisierung ist wichtig für das Überleben

Dass bei der Digitalisierung beim FCW im ersten Schritt weniger ausgefallene KI-Lösungen im Zentrum standen, erklärten Jonathan Ruh und Janic Schuler von Digitalmaterial. Ein Erfolgsfaktor für die gelungene Digitalisierung des FCW sei die Anwendung ihres “GID-Modells“. GID für “Get It Done”, wie sie mit einem Augenzwinkern ausführten. In der Tat liegt der Fokus bei vielen KMU in der Anfangsphase der Digitalisierung zuerst einmal darin, die Basis zu schaffen.

So auch beim FCW: Eine flexible und skalierbare IT-Infrastruktur musste her. Die von ihnen aufgezeigten Beispiele waren anschaulich. Sie erklärten, wie sie vom initialen Kabel-Salat bei den Servern, Switches in der Küche neben dem Wasserkocher oder auf dem Dachboden neben dem Pokal-Lager hin zum geordneten Server-Raum und der hundertprozentigen Verwaltung der Daten in der Cloud gelangten. Inzwischen erhalten sie Fehlermeldungen innert fünf Minuten. Wenn ein Gerät nicht funktioniert, wissen sie das meistens vor dem Trainer und können Support leisten.

Stakeholder-Management ist wichtig

Abgerundet wurde das Programm von Andi Gentsch vom Büro für Erfrischung mit Einblicken in die Neugestaltung des Webauftritts des FCW. So wurde die neue Website mobiltauglich aufgesetzt, um der über 80% mobilen Nutzung gerecht zu werden.

Vor dem Relaunch bestand der Vorwurf, man wisse via Instagram früher über alles Bescheid als über die FCW-Webseite. Es galt also, wegzukommen von statischen Website-Inhalten und vom analogen Vereinsheftchen. Das Büro für Erfrischung entwickelte ein Matchcenter mit Informationen vor, während und nach dem Spiel, worauf alle – auch ohne Nutzerkonto – via QR-Code zugreifen können.

Wesentlich für den Erfolg der Website war einerseits, dass die Werte und Charakteristik des Clubs im Webauftritt erhalten blieben. Andererseits war es auch zentral, alle Stakeholder, Telefonist:innen und Helfenden miteinzubeziehen. Ihre Rückmeldungen aus dem Alltag waren hilfreich, damit die Website alle Bedürfnisse abdeckt – von den Eltern der Junior:innen, den Fans bis hin zu den Medienschaffenden.

Das Beispiel des FCW zeigte anschaulich, dass Digitalisierung für KMU die Voraussetzung für den Erhalt und die Stärkung des Business und der Marke ist. Sie ist dann erfolgreich aufgesetzt, wenn sie klaren Werten und sinnvollen strategischen Zielen dient.