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Eigentlich hegte Rechtsanwältin Julia Bhend gar nie die Absicht, den Bereich IT und Technologie innerhalb ihres Metiers zu behandeln. Doch nach dem Studium in Rechtswissenschaften in Bern und Paris wurde sie bei ihrem Anwaltspraktikum in Zürich damit konfrontiert. Damals in den frühen 2000er-Jahren ging es um die fehlende “Jahr 2000-Kompatibilität” von IT Systemen und Bewilligungen der ersten Mobilfunkantennen. Seither ist Bhend diesem Bereich treu geblieben und damit stets am Puls des Technologiewandels. Dass sie in einem sich stetig wandelnden Themenbereich arbeitet, freut sie: “Ich werde immer wieder mit neuen und spannenden Rechtsfragen konfrontiert, die es so noch nicht gab. Das mag ich sehr.”

Seit 2013 arbeitet die Juristin bei Probst Partner und berät dort Unternehmen und die öffentliche Hand in Fragen des Technologie- und Datenschutzrechts. Dies beinhaltet unter anderem die Beratung bei der Beschaffung von ICT-Dienstleistungen, bei IT-Outsourcingverträgen, bei der Nutzung von Cloud Services sowie bei Projekten zur Entwicklung und Implementierung von Software. Klienten beschreiben die 45-jährige Wahlwinterthurerin als “very business-oriented, precise and concise” und schätzen ihren Rat: “She provides excellent practical advice.” Dank ihrer langjährigen Berufserfahrung in ihrem spezifischen Bereich gilt sie auch unter Berufskollegen als Expertin. Laut Who’s Who Legal ist Bhend eine der anerkannten Anwälte für die Bereiche Telecommunications, Media & Technology sowie Datenschutz in der Schweiz. Bhend ist zudem  als Partnerin ihrer Kanzlei selbständig tätig, was sie als prägenden Schritt bezeichnet: “Es war einfach “the next step”, brachte neue und andere Herausforderungen, die ich noch nicht kannte. Daran bin ich gewachsen.” Weiter ist sie als Dozentin im Rahmen des CAS ICT-Beschaffungen an der Universität Bern und für Datenschutz im Gesundheitswesen an der ZHAW tätig.

Hört sich vielbeschäftigt an, bleibt da noch Zeit für Anderes? “Ich bin durch meine Selbständigkeit relativ flexibel und kann mir daher Freiräume schaffen. Wie jetzt für den Digitaltag Winterthur”, lächelt Bhend. Bei diesem engagiert sich die Rechtsanwältin mit dem Ziel, dass die Bevölkerung Digitalisierung in der Praxis erleben kann: “Schön wäre es, zu zeigen, dass nicht nur Männer und Gutverdienende von der Digitalisierung profitieren können.” Zudem ist Bhend überzeugt, dass die Digitalisierung lokale Arbeitsplätze und Wertschöpfung schaffen kann, was eine einmalige Chance für den Wirtschaftsstandort Winterthur ist.

Doch nicht nur wirtschaftlich sieht die Expertin Vorteile: “Gerade auch Frauen können davon profitieren, wenn Mann und Frau die Arbeit nicht mehr zwingend zu bestimmten Zeiten vor Ort erledigen müssen.” Und was sind die Risiken der Digitalisierung oder gibt es gar keine? Beim Datenschutz und den Persönlichkeitsrechten müsse man aufpassen. Hier müsse Austausch und Aufklärung stattfinden. Wie beispielsweise am Digitaltag Winterthur? “Auf allen Ebenen: rechtlich, politisch und gesellschaftlich. Für letzteres ist der Digitaltag optimal.“